Entstehung

Die "Arab Episcopal School" wurde 2003 von Pfarrer Samir Esaid und seiner Frau, Sabah Zurikat, gegründet.
Zu Beginn bestand sie nur aus einer kleinen Kindergartengruppe von 2 Mitgliedern, einem sehbehinderten und einem blinden Kind. Doch schon am Ende des Schuljahres war die Gruppe auf 10 Kinder, davon 6 blind und 4 sehbehindert, gewachsen.

2005 wurde mit der ersten Klasse die Grundschule ins Leben gerufen und jedes Jahr wächst die Arab Episcopal School mit dem "Älterwerden" dieser Klasse.

Der Hauptgrund, der zur Entstehung dieser Schule mit besonderem Konzept führte, ist die fehlende Integration von Sehbehinderten und Blinden in der jordanischen Gesellschaft. Familien verbergen weitestgehend ihre "nicht normalen" Mitglieder um dem Urteil Anderer und der Schäden, die ihr Name davon tragen könnte, zu entgehen. Das bedeutet, dass Behinderte  gezwungen sind ein Leben ausserhalb der Öffentlichkeit zu führen. Desweiteren gibt es auch kaum Möglichkeiten für Blinde von Institutionen her. Die einzige Blindenschule Jordaniens, vor Entstehung der AES, befand sich in Amman. Kinder (Kindergartenstart ist mit 3,6 Jahren und Schulstart im Alter von 5 Jahren und 8 Monaten) mussten um in die Schule gehen zu können, wochenlang ohne ihre Eltern leben.

Die Arab Episcopal School ist nun eine gute Alternative für den nördlichen Teil von Jordanien und ermöglicht, in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Erziehung, Blinden, Sehbehinderten und Sehenden das Erlernen von Lesen und Schreiben.

Durch die Klassen, in der sich sowohl blinde, sehbehinderte als auch sehende Kinder befinden, wird die Toleranz und das Bewusstsein füreinander gefördert und somit hoffentlich in Zukunft eine Generation mit mehr Verständnis für alle Mitglieder der Gesellschaft geschaffen.

Heute, im Jahr 2019, können die SchülerInnen die Schule bis zur zehnten Klasse besuchen. Insgesamt lernen 270 SchülerInnen an der AES. Hiervon sind 41 blind oder sehbehindert. Die AES wird von 50 LehrerInnen und MitarbeiterInnen geführt, von welchen 4 blind sind. Geplant ist, in Zukunft eine Ausbildungsmöglichkeit für Blinde und Sehbehinderte zu schaffen.